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0001Durchleüchtigster Fürst, herzallerliebster herr vatter 0002Ich habe mit vohriger post meine schuldichkeit nicht abgelegt, 0003aber wie ihr Durchlaucht schon vom Fürsten werden vernommen 0004haben, so ist an dieser nachläßichkeit ihr Mayestät, meines 0005allergnädigsten Kaysers, übelaufsein die vhrsach. Gottlob aber ist es0006iezt widerumb auf der beßerunge vndt ich also 0007auch getröstet, wie wohl die doctoren es nie vohr 0008gefährlich gehalten. Ihr Liebden die Erzherzogin seint auch 0009widerumb beßer, hoffe zu gott, er werde ihr Mayestät 0010vnd der lieben Princessin balt die föllige gesuntheit 0011verleyen. Ich bin zwahr ein dag etlich nit aller wohl 0012gewesen, aber nit so vill, das mich hatte legen müeßen, 0013bin aber iezt widerumb ganz wohl auf, hoh hoffe, 0014ihr Durchlaucht werden auch sich wohl befinden. Ihr Mayestät, 0015mein gnädigster herr, werden selbsten mit dem Grauen 0016Forbeni reden, sie erzeigen sich so gnädig, das 0017ich ihnen niemahlens meine schuldigst danksagung 0018genuechsam daruohr erstatten kan, vndt können 0019ihr Durchlaucht versichert sein, das hier niks versaumbt 0020wirt werden. Mihr wirt allezeit die gröste freüdt


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0021sein, dero befehl in allem zu vollbringen 0022als dieienige, so bestendigst verbleiben wirt 0023ewer Durchlaucht 0024ganzergebenste trew gehorsamste 0025dochter bis in doht 0026Eleonora Magdalena Theresia 0027Wien den 26 august 1677 00281Habe ewer Liebden allen erindern wollen, das ich nunmehr mich 0029?? gott lob vill besser befinde. Werde dah noch ein tag etliche 0030zu bette zuebringen müssen. Trawe mir auch nitt vill zue schreiben, 0031vmb den kopf nitt zuerhizen. Versichere ewer Liebden mein ??? 0032in dero vetterliche attention vnd verbleibe 0033ewer Liebden 0034truswollens vetter 0035Leopoldt20036Ich weis wohl, das ihr Durchlaucht über mich nit wohl werden 0037zufriden sein, das ihr Mayestät ge dieses geschrieben, habe wohl 0038vnterdehnigst dahruohr gebetten, aber niks erhalten können, 0039dan es in dieser krankheit nit guett, das man schreibt.


1Dieser Nachsatz stammt von Kaiser Leopold I. persönlich.
2Bis hier Nachsatz eigenhändig von Kaiser Leopold I.