KonzeptSchreiber

Erwähnte Briefe: EMT an JW 08.02.1713

Dankt für die Anteilnahme an seiner Gesundheit. – Wird sich weiter wie bisher für die Interessen seiner Schwester (Maria Anna), der verwitweten Königin in Spanien, und des Erzhauses einsetzen. – Sendet beiliegend seine Antwort an den Kaiser wegen des ihm zugemuteten Revers bei der Restitution der (älteren bayerischen) Kurwürde und der Oberpfalz. Bittet EMT, das Schreiben zu lesen und dem Kaiser zu übergeben. Es schmerzt und erschüttert ihn in seinem gegenwärtigen Gesundheitszustand, dass man nach all seinen Diensten für das Erzhaus solche Zugeständnisse fordert. Mehrfach wurden Versprechen der verstorbenen Kaiser Leopold I. und Joseph I. nicht eingehalten, ihn für die Belastung seiner Länder im Krieg zu entschädigen. Die Restitution der Oberpfalz wurde ihm durch kaiserliches Schreiben ohne Bedingungen zugesagt. Als er sie aber nach langer Verzögerung und Aufwendung von mehr als 400.000 Reichstalern endlich erhalten hatte, hat man ihm die Ämter Rothenberg und Hartenstein abgespalten, und Kaiser Joseph I. hat ihn gedrängt, das Amt Pfreimbd als ansehnlichsten Teil der Landgrafschaft Leuchtenberg dem Haus Lamberg abzugeben. Nun sollen ihm die Einkünfte aus der Oberpfalz aufgerechnet und entsprechend weniger Subsidien zugestanden werden. Der Entscheid über Kaiserswerth steht immer noch aus. Nun ist der Indemnisationsrevers wegen der 13 Millionen, die inzwischen ohnehin erloschen sind, durch die kaiserliche Gesandtschaft in Utrecht den französischen Bevollmächtigten bekanntgemacht worden. Schreibt EMT all dies in brüderlichem Vertrauen, sie möge es nach ihrem Ermessen verwenden. JW könnte nachweisen, dass er nicht weniger als 30 Millionen in diesem Krieg im Dienst des Erzhauses eingesetzt hat. – Zwar hat sich die bewusste Prinzessin mit ihrer Mutter in Frankfurt aufgehalten, als Bruder Karl (Philipp) durchgereist ist, er hat sie aber nicht gesehen.

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