AbschriftSchreiber

Erwähnte Briefe: EMT an JW 13.01.1697, EMT an JW 16.01.1697, EMT an JW 21.01.1697

Dankt für EMTs Neujahrswunsch und die Versicherung ihrer anhaltenden Gnade. – Hat für den guten Ausgang des Konflikts mit Hessen(-Kassel) nach Gott am meisten dem Kaiser zu danken. – Dankt für EMTs Protektion wegen seiner ausstehenden Subsidien, Kommis- und Fouragezahlungen; insbesondere die Subsidien eilen. – Sendet beiliegend, was er in der dänischen Heiratssache an den P. (Karl von Pottier) geschrieben hat. Entschuldigt sich, dass er den Brief an den dänischen König aus Eile nicht chiffriert hat. – Wiederholt seine Bitten um rasche Entsendung eines kaiserlichen Vertreters für den Ehevertrag der Schwägerin und um das (böhmische) Indigenat für Prinz Gian Gastone von Toskana. – Da Schwester Maria Sophie (Königin von Portugal) die portugiesische Heirat nicht mehr wünscht, sendet JW das Portrait zurück. – Dankt für EMTs Antwort an die spanische Königin (Schwester Maria Anna) wegen des Doktors (Schweizer) ; kann am Stil des Briefs der Schwester erkennen, dass sie vom Bischof von Augsburg (Bruder Alexander Sigismund) falsch über die „liederliche“ Angelegenheit informiert wurde. – Findet den Vorschlag der Gräfin Berlepsch wegen Verheiratung König Josephs I. impertinent und nicht praktikabel. Denkt aber, dass man zunächst noch dissimulieren sollte, bis die spanische Thronfolge entweder für diesen oder Erzherzog Karl gesichert ist. Ob König Joseph dann im Reich residieren oder eine der Kronen an seinen Bruder abgeben würde, kann vorerst offen bleiben. Schlägt vor, doch über eine Ehe Josephs mit der Mademoiselle (Élisabeth Charlotte d’Orléans ) nachzudenken, da dies sowohl die spanische Thronfolge als auch einen ehrenvollen Frieden für das Reich sichern könnte. Auch käme dadurch das arbitrium pacis et belli wieder in die Hand des Kaisers, anstatt von den unkatholischen Mächten England und Holland usurpiert zu werden. Zwar kann die Mademoiselle keine perfekte Schönheit genannt werden, sie ist aber doch mehr schön als hässlich, und große Herren müssen der Christenheit, dem Publikum und ihren Untertanen manchmal ein Opfer bringen.

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