0001Durchleüchtiger Cuhrfürst, herzallerliebster herr vatter 0002Ich sage ewer Durchlaucht vnterdehnigsten dankh vohr bede dero gnädigen schreiben vom 000325ten passato vnd 1ten dis. Bitt vnterdehnigst umb vergebung, das 0004die vohrige post mein schuldichkeit nit hab 0005abgelegt, die braut ist schuldich daran geweßen. Die 0006hochzeit ist gahr woll abgangen. Gott geb, das mit 0007den portugeßern balt etwas guts möge werden. 0008Ewer Durchlaucht schreiben mihr in dero lezten schreiben, das sie wegen der 0009reis nach Wien in zweifel stehn. Was wollen sie dan hier 0010machen, wan sie dort solten wekh gehen, halt ich es vohr kein 0011guettes zeichen vnd möchten sie woll an statt auf Wien 0012den weg weiter nemmen. Die bewuste sach werden ewer Durchlaucht 0013schon zue menagiren wißen wie es vonoten. Wegen des 0014Berchtrambs vnd Seiler werd mit ihr Mayestät reden. Der 0015Starenberg wirt mit meinem brudern wekh. Das ewer Durchlaucht 0016das vnglükh der Erzherzogin dem knofloch zueschreiben, 0017so hatts woll dismahl kein schuld dan sie woll 0018gahr niks geßen, so ihr hette schaden können. Die schoken

0019vnd vnlusten seindt schuldich daran geweßen, weiber geschwez, 0020haben ihr weis nit was vohrgesagt. Es ist ein geschene 0021sach, gott wirts hoffentlich ersezen, wan sie die 0022cuhr ausbrauchen wirt. Weil der fasching iezt so naht, 0023so hoff ich werden ewer Durchlaucht nit in vngnaden ver- 0024merken, das mein brueder noch dieße wehnige dag 0025sich aufhalte, er wirt darnach desto meher 0026eilen. Ich due mich hermit in ewer Durchlaucht gnade 0027vnterdehnigst befehlen vnd werde sterben 0028ewer Durchlaucht 0029getrewste vnd dienstwilligste 0030dochter 0031EMT 0032Wien den 14 februarij 1685