Ausfertigungeigenhändig

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0001Durchleüchtiger Cuhrfürst, mein herzallerliebster herr vatter 0002Ich verhoffe, ewer Durchlaucht werden dise meine vnterdehnigsten zeilen 0003in bestem wohlstandt antreffen, welches mich über 0004alles erfreien wurt zue vernemmen. Heünt 0005ist die schpanische post ankommen, mit welcher 0006ich dißes schreiben von meiner fraw schwester aus 0007Portugal bekommen. Sie vrgirt gahr stark das 0008heirats negotium, hatt aber noch nit der Königin 0009in Schpanien doht dazuemahlen gewust. Mihr 0010erwarten hier den Pater Waßenhoffen deglich, damit 0011man mit ihm die sach recht überlegen könne. 0012Vnterdeßen, vermein ich, wirt mit nechster post


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0013aus Portugal kommen, das sie der doht der Königin 0014schon wißen werden. Mit dem curir ist niks als die 0015notiffication des dohts kommen vnd sonst niks. 0016Aber der Mansfelt hatt ein curir geschikt, der 0017ist aber nit ankommen, den werden woll die francosen 0018aufgefangen haben, mit dem möchten sie woll was 0019mehrers geschriben haben. Heündt mit der post schreibt 0020der König eigenhendig an ihr Mayestät vnd vnter der 0021verwittibten fraw copert vnd begert confidenter ihr Mayestät 0022ihren raht, woh hin er wegen der heirat gedenken soll. 0023In der Königin ihren brif möcht woll etwas mehres 0024stehn, die schreibt aber so übel, das ihr Mayestät es 0025noch nit deciffriren können. Haben auch den lezten 0026brif, der mit dem curir kommen, gahr entlig 0027durch wem andren müeßen leßen laßen. So balt sie 0028werden werden leßen, wirt ewer Durchlaucht daruon parte 0029geben werden. Indeßen, wan der König ihr Mayestät 0030ihrem raht wirt folgen, so ist der handel schon 0031richtich. Wegen des conterfet werden ihr Mayestät mit


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0032nechstem auch ihr meinung schiken. Ewer Durchlaucht gnädige schreiben 0033vom 8 vnd 9ten dis empfange iezt gleich. Dero güette 0034ist gahr zue groß, das sie solche gnädige sorg vohr mich 0035dragen, ist mein großer trost zue schreiben, so lang ich 0036kan, ich mein, es wirt mihr so iezt balt eingestelt 0037werden. Ist woll zue bedauren, das die franzosen so 0038übel hausen, aber gott wirt schon alles recht machen, 0039wie dan heünt zeitung kommen ist, das sie bey Neüs 0040trefflich eingebüest vnd selbiges ort verlaßen 0041müeßen, vermein auch balt Keiserswert, gott 0042geb weiters sein gnad. Wegen der leüt, so ewer Durchlaucht 0043mit bringen, hab ich schon in meinem fohrigen vnterdehnigsten schreiben0044bericht. Die zeit wirt ihr Mayestät vnd mihr allezeit 0045iebelder ie großeren trost bringen, doch ohne ewer Durchlaucht vngelegen- 0046heit, vnd das sie zue erholung dero volligen krefften 0047niks dardurch verhindern, dan das wetter auch noch 0048nit guett werden will, so das ihr Mayestät noch nicht 0049haben aus können. Wegen bruder Carl wirt hoffentlich vnter- 0050deßen ein mehrers aus Polen kommen. Was zue Glaz 0051anbelangt, förcht ich, wirt es schwehr her gehn, dan in


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0052derselben gegent, ewer Durchlaucht in vnterdehnigstem perse zueschreiben, seint 0053die meristen güetter, wie auch bey Ligniz, versezt 0054vnd verkauft, das man die sachen in natura 0055nit wirt haben können, vnd mit dem gelt wirt 0056es noch schwehrer her gehn, weil man solchs iezt über- 0057all so hoch vonöten hatt. Iezt gehen mihr gleich in 0058die predig, also mues ich wider mein willen enden, 0059weils vermuetlich gahr schpaht aus sein wirt. Due mich 0060in ewer Durchlaucht gnade vnterdehnigst befehlen, die ich sterben werde 0061ewer Durchlaucht 0062vnterdehnigste trewgehorsamste dochter 0063EMT 0064Wien den 29ten merz 1689


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