0001Durchleüchtiger Cuhrfürst, mein herz allerlibster herr vatter 0002Ewer Durchlaucht bitt ich vnterdehnigst vmb vergebung, das ich 0003nit ehender so woll dero gnädiges schreiben durch den Schellerer als 0004durch disen eigenen curir beantwort. Die gutten zeitungen 0005seint dran schuldich geweßen, auch, das heündt 0006mit dem Cowenzel nit geschriben. Er wirt ewer Durchlaucht 0007vnterdehnigst bericht haben, das mihr eben beim eßen vnd ich0008ihn nit aufhalten wollen. Sage ewer Durchlaucht vnterdehnigsten dankh, das 0009sie vns so gnädig mögen einladen zue brunft. Hir 0010hatt man mihr auch die zeitung gesacht, das am 0011montag sein soll, aber ist kein gedanken daruon gewesen. 0012Ihr Mayestät wurden gern kommen, allein ist dise difficul- 0013tet, das die Königin in Polen vmb die selbige 0014zeit vereisen wirt vnd sich nit recht schiken würde, das 0015sie in vnser abweßenheit vereisten solt.

0016Doch werdens ihr Mayestät überlegen vnd ewer Durchlaucht sodan 0017also balt berichten. Wan mihr aber auch kommen, 0018wurd es nit sein können bis auf den 19ten, dan 0019könftigen mitwoch das tedeum wegen der victori 0020in Vngern vnd den sontag drauf als den 18 wegen Meins sein 0021wurd. Also vohr den 19ten nit sein kunte, auch 0022nit lenger als bis auf den ainstag dort 0023zue verbleiben, dan die negotia ihr Mayestät abwesen- 0024heit nit lenger leiden, werde aber mit negstem 0025alles ausfürlich berichten. Due mich in ewer Durchlaucht 0026gnade vnterdehnigst empfehlen. Wen mihr wusten, wie lang 0027man von Morksheim auf dem waßer auf Neüburg braucht, 0028wurden ihr Mayestät die sach könen beßer resoluiren. Ich 0029weis mich nit mehr recht zue erinnern, aber 0030mich dunkt gegen 3 stundt. Befehl mich nachmahlen 0031in dero gnade vnd sterbe 0032ewer Durchlaucht 0033vnterdehnigste trewgehorsamste dochter 0034EMT 0035Augschpurg den 10ten septembris 1689 0036Die polnische sach wirt ehistens 0037deliberirt werden.