0001Durchleüchtiger Cuhrfürst, mein herzallerliebster herr vatter 0002Ewer Durchlaucht sag vnterdehnigsten dankh vohr bede dero gnädige schreiben 0003vom Vokt vnd curir. Auf ewer Durchlaucht verlangen 0004werden mihr könftigen montag hier so zeitlich 0005auf sein, das noch hoffen vohr 11 zue Marxheim 0006zue sein. Der fueterzettel kombt auch mit. 0007Wegen des Josephl, so ist ihm wohl ein große 0008gnad, das ewer Durchlaucht ihn auch verlangen, allein 0009hatt er halt iezt sider Wien aus aller ordnung 0010vnd lernen gelebt, fangt iezt wider ein wehnich 0011an drein zue kommen, also ihr Mayestät verhoffen, 0012ewer Durchlaucht werden nit übel nemmen, das er iezt 0013wider ein wehnig recht drein komme vnd hier 0014verbleibe. Wan ewer Durchlaucht gnädigst befehlen werden, wirt er 0015schon noch ein mahl auf ein par dag hinübergeschikt

0016werden. Ihr Mayestät wehren auch gern lenger bey 0017ewer Durchlaucht verbliben, aber auch die andre negotien, 0018nit allein in dem haubt werkh, sondren die haus- 0019sachen vnd alle andere negotia leiden nit so ein 0020langen anstandt, vnd keine ministri nemmen 0021ihr Mayestät mit, das könten dort das geringste 0022negotiren. Auch wirt nach vnserer zuerukhunft 0023die Königin in Polen gleich wekh, von welcher 0024mihr auch müeßen vrlaub nemmen. Ewer Durchlaucht 0025werden dise zeit, so mihr dah werden sein, genuchsam 0026vngelegenheit mit vns haben. Es wirt auch 0027gegen endt dis monats der Cuhrfürst von Meins 0028kommen. Ich verlange woll vnauschprechlich, 0029wider die gnade zue haben, ewer Durchlaucht vnterdehnigst aufzuewarten. 0030Due mich in dero gnade vnterdehnigst empfehlen vnd werde 0031sterben 0032ewer Durchlaucht 0033vnterdehnigste trewgehorsamste dochter 0034EMT 0035Augschpurg den 13ten septembris 1689 0036Due mich in allem auf den Vokt beziehen. Disen brif nebenst 0037vnterdehnigstem dankhsagen vohr empfangne gnaden hatt mihr Pater Hippolito 0038geben einzueschließen.