0001Durchleüchtiger Curfürst, mein herzallerlibster herr bruder 0002Dero bede schreiben, das eine an meinen vnglüksehligsten dag datirt mit 0003einer vnuerdinten danksagen des glükhwuntsch, das ander vom 17ten 0004dis, hab woll empfangen. Weil in der acht vnd restitution 0005sach der Wißer alle nachricht bericht, due mich darauf 0006bezihen, werd indeßen hier nit feyren, die sach möglist zu 0007befürdern. Das bitt ich vmb gottes willen, mit den König in Preüßen 0008sich nit einzulaßen, welches vnsern curhaus der hochste schad 0009wehre, so lang die welt stehn wirt. Wegen Münster bitte noch- 0010mahlen, bey dero gegebnen wort zu continuiren vnd den Bischoff 0011von Osnabruk vohrallen zu helfen. Der Deütschmeister ist auch 0012schon so weit zu friden, das er nit wider in sein vnd ihm 0013gern cedirn wirt, mein ratwis hab schon mit dem Golnitsch 0014vndt Wißer geschrieben. Sag dero Liebden vnentligen dankh, das sie die 0015troupen haben marchiren laßen, gott, meine bede söhn vndt alle 0016wollgemeinte werden dero Liebden ewigen dankh drz zeigen. Wegen des

0017dis wels tractat, hoff ich, werd der Wißer bezeigen, das dero Liebden zu friden sein 0018werden. Wegen des Bischoff von Rahb, weil er auch izt Cardinal, werden dero Liebden 0019woll duen, sich mit ihm wider in gutte verstentnus zu sezen. Wan 0020dero Liebden mihr doch wolten ihre vhrsachen schreiben, was sie wider ihn haben, 0021damit er sich verantworten könne, er hofft woll, dero Liebden alle 0022satisfaction zu geben. Wegen des Douen werd dero Liebden mit nechsten 0023weiters berichten. Man schreibt aus Frankeich, Barcelona sey 0024entsezt, gott gebs, das es wahr sey. Befehl mich dero Liebden vnd 0025sterbe 0026dero Liebden 0027getrewste schwester 0028Eleonora 0029Wien den 29ten maij 1706 0030Wegen der punti werd mitt 0031mein sohn reden, hab erst dero Liebden schreiben bekomen.

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