Ausfertigungeigenhändig

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0001Durchleüchtigster Fürst, herz aller liebster h vatter 0002Ich habe so oft meine schuldichkeit nit 0003nach kommen, das mich schäme, bitte aber doch 0004noch einmahl vmb vergebung, das die forige 0005post selbiges widerumb vnterlaßen. Ich sage 0006gehorsamb dank vohr der liebste schreiben, habe 0007auch eben iezt von dem Grau Wolf eins 0008von ihr Durchlaucht empfangen. Es erfreüet mich, wan 0009ich ihr Durchlaucht befehl darin erfüllen kan, ihn deme 0010ich auch gahr wohl weis, wie trew er ihr 0011Mayestät ist, so werde alzeit gelegenheit suechen, 0012ihme guets zu duen. Die cölnische expedition, 0013wie auch was nach Rohm gehn soll, werden 0014ihr Durchlaucht hoffentlich nuhnmehr empfangen 0015haben. Ich kan gewis nit anderst sagen, 0016als das der Königsekh sich gahr diensthaft 0017in allem erwisen. Das der cölnische tractat 0018so langsam her gangen, ist er nit schult, 0019vndt ist des Neßelrahts krankheit wie 0020auch, das der Schellerer ein fues aufkegelt, 0021schuldich dran, das sie nit haben können hinaus


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0022kommen. Was nach Rom hatt sollen gehn, 0023hatt er gleich, wie ich schon mit einmahl 0024bericht, dem Schellerer gesacht, er solle es 0025aufsezen wie er wolle, vnd wie der es 0026gemacht, so hatt er es gelaßen vndt 0027alsobalt expediert, also das er iezt nit 0028vhrsach gibt, über in zu klagen. Vndt 0029obwoll er vohrdiesem keine guette 0030dienst gedahn, so zeicht er jezunder 0031danoch zumwehnigsten im äuserlichen, das 0032er sehr eifrich sey. Vndt wan deme 0033schon nit also inerlich gemeint ist, so mues 0034man ihme doch nit vhrsach geben, zu 0035suspiciren, das man ihm in anderem 0036verdacht hatt, das dan man ihn bey dieser 0037conjunctur nötich brauchet, dieweilen doch 0038alle dergleichen expeditiones durch ihne 0039gehn. Bitte darumb nochmahlen ohne gehorsam- 0040stes masgeben, ihr Durchlaucht wollen doch im 0041schreiben vndt reden etwas behuetsammer 0042sein, dan man hier alles wider weis, wie


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0043ihr Durchlaucht vom Pater Danner schon werden vernomen 0044haben, auch, was mit dem Pater Emmerich vndt Schellerer 0045passirt, welches gahr wohl abgangen. Hab mich balt 0046krankh darüber gelacht, wie er so wohl bezahlt 0047worden. Ich habe eben der vrsach ihr Mayestät 0048die zwey leztere brief nit dörfen lesen 0049laßen, dan ich besorge, es möchte ihm selber 0050misfallen, wan er sehe, das ihr Durchlaucht mit dem 0051Konigsekh nit wohl zu friden weren. Wan ich 0052villeicht die brief müste lesen lasen, so 0053will es versüeßen, so guett ich kan, bitt aber 0054nochmahlen, auf ein ander mahlen niks solliches 0055in die brief zu schreiben, die dem Kaiser soll 0056lesen lasen. Was das übrige wegen der fölker 0057vndt braunschweiher angeht, dauon will mit 0058dem Schellerer reden vndt nachmahlen ihr 0059Mayestät dem Kaiser vohrbringen. Was meinen 0060eltesten brueder anlanget, so wirt heütt die 0061Kaiserin herein kommen vndt filleicht 0062mit dem Keiser reden. Ich will auch mit 0063dem Hoher durch Pater Danner oder selbsten reden 0064vndt allen fleis anwenden, dan mich nicht mehr 0065freüt, als wan ihr Durchlaucht kan mitt meinen 0066gehorsamen diensten erweisen, das ich stets 0067verbleiben werde 0068ihr Durchlaucht 0069ganz ergebenste trew 0070gehorsamste dochter bis 0071in doht 0072EMT 0073Wien den 11 julij 1677