Eleonora Magdalena von Pfalz-Neuburg an Philipp Wilhelm von Pfalz-Neuburg, Linz am 1680.10.12
Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, Kasten blau, 45/8
Ausfertigungeigenhändig
224 ros-id-375
0001Durchleüchtiger Fürst, herzallerliebster herr vatter 0002Aus dero gnädigen schreiben vom 4 dis hab mit freüden 0003dero wohlstandt vernommen, der almechtige erhalte sie 0004verners, das ich balt das glükh möge haben, ewer 0005Durchlaucht gehorsamst zue bedienen, warzue mihr ein sichere 0006hoffnung machen den befehl ihr Mayestät meines Kaisers, 0007welcher mihr ex motu proprio, ohne das ich deßen wegen 0008bey deroselben weiter instans gedan, befohlen, ewer Durchlaucht zue 0009berichten, das ihnen angenehm wurde sein, wan sie 0010zue meiner niderkunft möchten herunter kommen, 0011welches mihr wohl ein vnauschperliche freüdt 0012ist vndt ihr Mayestät nit genuech darumb danken 0013kan, absonderlich das sie so gnädig vndt selber es haben 0014befehlen wollen. Sie haben vermeindt, es kundt 0015ewer Durchlaucht anherokunft gegen endt könftigen monats 0016beschen, welcher zeit ich wohl kaum werde 0017erwarten könen. Ich weis heütt vohr freüdt nitt, 0018waß ich schreib, wan ein fehler begeh, hoffe, ewer Durchlaucht 0019werden mihr es nit in vngenaden nemmen.
224 vos-id-376
0020Was ewer Durchlaucht vom Bischoff von Augschpurg gnädig melden, 0021freüdt mich, gott geb weiter sein gnad darzue. 0022Wegen Preßlau werde mich wohl befleisen. Wegen 0023Triendt ist mihr, die wahrheit zue sagen, auch so vill 0024nit darumb, dan es kein gahr groß sach. Preßlaw 0025aber ligt mihr sehr in kopf vndt wert mich woll 0026befleisen. Wegen des Qwendel werden ewer Durchlaucht schon 0027vom Scheller vernommen haben, das ihn ihr 0028Mayestät, weil sie ihm den waltmeister dienst aus 0029erhebligen vhrsachen nit haben geben können, ihm 0030ein pension von 400 gulden gmacht, woh mitt 0031er meines ermeßens sich wohl contentiren kan, 0032bis ein gelegenheit auskommen wirt. Pater Marcus 0033wirt schon bey ewer Durchlaucht izt sein, ist wohl ein lieber 0034man. Ich due mich hirmit in ewer Durchlaucht gnade befehlen 0035vndt werde sterben. 0036Ewer Durchlaucht 0037ganzergebenst trew 0038gehorsamste dochter 0039EMT 0040Linz den 12 octobris 16800041Die Weix hatt mich so gebetten, ich solt ewer Durchlaucht 0042vnterdehnigst in ihren namen bitten, das sie ihrer 0043schwester vndt schwagern gnädig wollen herunter 0044erlauben auf ihr hochzeit mit nechster w