Johann Wilhelm von Pfalz-Neuburg an Eleonora Magdalena von Pfalz-Neuburg, Düsseldorf am 1712.03.17
Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, Kasten blau, 44/11
KonzeptSchreiber
Erwähnte Briefe: EMT an JW 02.03.1712
Bedauert von Herzen, dass der Kaiser (Karl VI.) JWs treue Erinnerung an sein Versprechen ungnädig aufnimmt. Das schmerzt JW umso mehr, als er für dessen Vergnügen und Interesse alles auf der Welt geopfert hat. JW wurde der Rückzug der kaiserlichen Truppen aus der Toskana im Dezember 1711 zugesagt, falls die geplanten Kriegsoperationen noch nicht angefangen hätten. Graf Sinzendorf hat JWs Bevollmächtigtem beim Friedenskongress in Utrecht noch vor wenigen Tagen versichert, der Abzug wäre schon erfolgt. JW gibt die Schuld den Generälen und Ministern aus der vorigen Regierung und bittet EMT, sich für den Abzug der Truppen einzusetzen. – Stimmt ganz mit EMTs Meinung über die ungereimte Zumutung des Papstes an seinen Bruder (Franz Ludwig), den Hoch- und Deutschmeister, überein. Der ehrliche Fede konnte aber nicht anders, als das Konzept auf Druck des päpstlichen Stuhls hin zu verschicken. Bittet, dem kaiserlichen Botschafter Marquis de Prié zu befehlen, dass er diese Verhandlung gemeinsam mit dem Conte di Fede vorantreibt.
