0001ist den 8. junij 1689 beantwortet eigenhandig vndt dem 0002Graffen von Lamberg mit gegeben werden0003Durchleüchtiger Fürst, mein herzallerliebster herr bruder 0004Wie herzlich ich dero Liebden condolire wegen des schmerzligen 0005verlust, so mihr gedahn, vnserer allerliebsten Erzherzogin 0006wirt der Grav von Lamberg, welchen ihr Mayestät, mein gnädigster 0007liebster Keiser, zue dero Liebden abschiken, auch in meinem nahmen 0008mit mehrem vohrdragen. Vndt stiendte ich in höchsten 0009sorgen, das auch dero Liebden diße so große vnd billige bedrüebnus 0010möchte schaden, wan mihr nit bekant dero große resignation 0011in den göttligen willen, welcher diße außerwelte sehl nimmer 0012in dißer bedrüebten welt laßen wollen, sondern ihre duegent 0013hoffentlich schon mit der ewigen freüdt belondt haben wirt, 0014also dero Liebden dißes von seiner vatterligen handt mit dero 0015gewohnligen generositet vnd vereinung mit gott anemmen werden. 0016Vnd kan vns woll dißes zue einem trost gereichen, 0017ihre dugent im leben vnd heiliger doht. Dero Liebden können leicht ermessen, wie

0018mihr dißes auch ist zue herzen gangen. Also ihnen vnd 0019mihr nit mehrer diße wunden zue erfrischen, due ich mich 0020auf bedachten Grav beziehen, bittendt den almechtigen, das er dero Liebden 0021anderwertigen trost verleyen vnd hinfüro vohr alle dergleichen 0022bedrüebnußen gnädigst bewaren, mich dero Liebden befehlen vnd werde 0023sterben 0024dero Liebden 0025getrewste schwester 0026EMT 0027Laxenburg den 11 maj 1689

0028Ihr Liebden Johann Wilhelm 0029Pfalzgrauen bey Reyn, meinem 0030herz allerliebsten herrn brudren