Johann Wilhelm von Pfalz-Neuburg an Eleonora Magdalena von Pfalz-Neuburg, Düsseldorf am 1694.03.27
Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, Kasten blau, 44/6
KonzeptSchreiber
Vermutlich PS zu JW an EMT,27.03.1694
Zwar ist der Kaiser bei der nächsten Königswahl in Polen wohl schon Prinz Jakob (Sobieski) verpflichtet, aber für den Fall, dass dieser auf zu große Schwierigkeiten stößt, sollte alternativ Bruder Karl Philipp ins Auge gefasst werden. – Ein Ansuchen um das polnische Indigenat für den Bruder würde eine Gelegenheit bieten, beim kommenden polnischen Reichstag unter der Hand seine Aussichten zu sondieren. Das Indigenat ist auch zur Sicherung der Güter seiner Frau in Litauen nötig, denn im Fall ihres Todes und angesichts der kurbrandenburgischen Ansprüche könnte er sonst davon ausgeschlossen sein. – Da diese Güter ihm wenig Nutzen bringen, sollte er sie vielleicht rasch verkaufen; mit dem Erlös könnte er die Spesen für die Königswahl bestreiten oder Güter im Heiligen Römischen Reich kaufen.
