AbschriftSchreiber

Erwähnte Briefe: EMT an JW 4.10.1707

Zweifelt nicht, dass es nun bald zur öffentlichen Bekanntgabe der spanischen Braut (Elisabeth Christine von Braunschweig-Wolfenbüttel) kommen wird. Zinzerling ist am 29. September bei JW in Düsseldorf gewesen; hat ihm eine vorläufige Order an seinen Generalleutnant Rehbinder mitgegeben, sich mit seinem Kontingent auf die Einschiffung nach Katalonien vorzubereiten. Hat am 8. November den Aufbruchsbefehl per Kurier abgeschickt. – EMTs gnädige Vertröstung, dass man dem Großherzog (von Toskana) entgegenkommen werde, wenn er für diesmal die volle Summe von 150.000 Dublonen zahle, scheint am Kaiserhof nicht beachtet zu werden. Bittet daher nochmals um ihre Vermittlung, damit der Großherzog in diesem Krieg von weiteren Forderungen verschont bleibt. Schreibt EMT im Vertrauen, dass der Großherzog beim Allerhöchsten gut steht und, wenn er dessen göttliche Allmacht wegen ihm geschehenen Unrechts anriefe, dies zweifellos schlimme Folgen im Dies- und Jenseits hätte. – Wenn wegen der oberpfälzischen Restitution jetzt nichts passiert, dann ist der Kaiserhof offensichtlich nicht gewillt, die kaiserlichen Versprechen einzuhalten und JW wird gezwungen sein, sich selbst Recht zu verschaffen. – Die Prinzessin (Anna Maria Franziska, Schwägerin) von Toskana, will nun EMT den Grund schreiben, warum sie nicht nach Florenz reisen will; JW ist sicher, dass es nur erdichtete Ausflüchte sind. – Die Obristhofmeisterin seiner Gemahlin, die Gräfin Fugger, bittet darum, dass EMT ein Wort bei König Karl (III. von Spanien) für ihren Vetter Graf Welsperg einlegt. Dieser ist Oberst und Generaladjutant in JWs Diensten und hat sich entschlossen, nach Katalonien zu gehen.

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