Ausfertigungeigenhändig

13 r

0001Durchleüchtiger Cuhrfürst, mein herzallerliebster herr vatter 0002Sage ewer Durchlaucht vnterdehnigsten dankh vohr dero gnädiges schreiben vom 000328ten passato. Dem almechtigen sey ewich dankh, das sich 0004ewer Durchlaucht in guttem wohlstandt befinden, der wolle sie 0005verners darbey erhalten. Das die portugeßer sich 0006mehrer zeigen, freiet mich vnd hoff, es werde balt 0007sich etwas mehrers in diser materi zeigen. Zweifl 0008ganz niks, das mein bruder Carl ihnen gahr woll 0009gefallen werde. Die gage wekreis des Morell kan 0010ich mihr woll einbilden, das ewer Durchlaucht nachdenken, vnd 0011das billich, veruhrsachet hatt. Ich bleib aber dabey, 0012das ich nit glaub, das der König bey denen troublen, 0013die er im lant hatt wegen der religion, sich ander- 0014werts impegniren werd. Gott wirt alles recht 0015zue seiner ehr schiken. Die reis der Erzherzogin betreffend, 0016so werden sies noch in gottes nahmen antretten, weil 0017sie sich iezt woll auf befindt vnd alle so woll


13 v

0018medicii wie auch die Marta, es daruohr halten, das 0019ihr weniger wurd schaden als allein hier zue bleiben. Das 0020mein brueder mit ihr solt hie bleiben neben der 0021gefahr der lender, so er woll erkent vnd sich 0022dort vohr nöhtich glaubt, so wurden hier auch 0023sich allerley inconuenienzen ereignen, wan der 0024Herzoch von Lottring, der Cuhrfürst vnd Cuhrfürstin 0025wurden her kommen zue der campagne, welche 0026heyer hoffentlich früe wirt angehen. Ich, was die 0027ander sach anbelangt, hab von ihr Mayestät vernommen, 0028ist ein groß aber heikeles werkh, gott geb, was zu 0029seiner ehr ist. Ich mus heünt vnterdehnigst vmb vergebung 0030bitten, das wehnig schreib, weil ich nit vill derf 0031heünt schreiben. Also befehl mich vnterdehnigst vnd sterbe 0032ewer Durchlaucht 0033vnterdehnigste trewgehorsamste dochter 0034EMT 0035Wien den 10ten jener 1686