Eleonora Magdalena von Pfalz-Neuburg an Philipp Wilhelm von Pfalz-Neuburg, Wien am 1687.07.17
Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, Kasten blau, 45/15
Ausfertigungeigenhändig
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0001Durchleüchtiger Cuhrfürst, mein herzallerliebster herr vatter 0002Ich verhoffe, ewer Durchlaucht werden sich in guettem wolstandt 0003befinden. Ich werd heündt schwerlich die consolation haben, 0004ein gnädiges schreiben von ewer Durchlaucht zue empfangen, dan 0005der Fürst von Dietrichstein ist mit seinen iungen 0006ehleüten auf Nikelschpurch, soll heündt zwar heim 0007kommen. Die zusammengebung ist ganz in der 0008still geweßen im closter, woh sie sich allezeit hatt 0009auf gehalten. Sie ist ein hüpsch wollerzogens mensch, 0010gott geb ihr glükh. Ich hab sie zue hochzeit beden 0011Fürsten zue gefallen zue Cammerfreile declarirt. 0012Jezt haben mihr den Herzoch von Mantua hier, 0013ist ein artige figur. Er zeigt woll vill 0014guetts vnd verschpricht vill, förcht aber, er 0015werd wehnig halten, dan es ist ein wunderliger 0016kopf vnd der franzosisch enuoyé 1 ist wie 0017sein schuzengel alzeit an der seiten. Er sagt, er
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0018sei auch bey ewer Durchlaucht enuoyé geweßen vnd hab mich 0019dort gahr klein gesehen, ich weis mich aber niks 0020mehr von im zue erinnern. Heündt haben mihr 0021brief von der armée bekommen, weil ewer Durchlaucht 0022hierbey selbsten schreiben von mein herr brueder bekommen, 0023wirt darinnen schon alles stehen, also due es nit 0024widerholen, gott geb sein gnad. Das auslaufen 0025der woßer hatt sie so lang aufgehalten. Morgen 0026werden mihr auf ein iagen, haben vermeint, ein 0027beren hinein zue bringen, aber ist nit angangen. 0028Gestren ist ein serenade im garten geweßen. Heünt 0029ist der Herzoch von Mantua auf der reitschuel geweßen, er pignirt sich ein 0030guetter reiter zue sein, er wirt auch einmahl 0031reiten. Der Martiniz ist noch nit kommen, ich kan 0032mihr nit einbilden, woh er so lang bleibt. 0033Ich wolt gern meiner schwester schreiben, weis aber 0034nit, woh die brif zum beldisten kommen, 0035ich werds mit nechster post probiren über 0036Schpanien. Sonst gibt iezt hier ganz niks, 0037so würdig ewer Durchlaucht zu berichten, also will
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0038ich ewer Durchlaucht mit meinen lehren schreiben nit lenger 0039incomodiren, befehl mich vnterdehnigst vnd werde 0040sterben 0041ewer Durchlaucht 0042vnterdehnigste trewgehorsamste dochter 0043EMT 0044Wien den 17ten julij 1687 0045Schik hierbey die antwort von der 0046Königin in Schpanien an mein schwester. Sie hatt vermeint, 0047er werd noch vohr der desponsation kommen, so ist 0048noch nit geschriben als Königin. Wegen des gelts seint vnser 0049brif zue schpaht kommen, wie woll mihr gleich geschriben haben, 0050hattens schon auf Heidelberg übermacht.