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Philipp Wilhelm von Pfalz-Neuburg an Eleonora Magdalena von Pfalz-Neuburg, Neuburg am 1688.10.29

Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, Kasten blau, 45/15

KonzeptSchreiber

Beilagen:

Zwei Berichte über die Kriegslage im Südwesten des Reiches

Bittet um Nachsicht, dass er wegen seiner Krankheit und der zwingend notwendigen Abreise aus Heidelberg mehrere Briefe nicht beantworten konnte. Erst am 22. Oktober sind er, seine Gemahlin, die Kinder und die ganze Hofstatt in Neuburg eingetroffen, allerdings ohne Gepäck, da es an Transportmitteln gemangelt hat. – Graf Fugger war in Kloster Schöntal und ist dann nach Düsseldorf gereist mit der Nachricht von der Geburt des portugiesischen Erbprinzen für die Erzherzogin (Maria Anna Josepha). PW bedankt sich bei EMT für die Nachricht und hofft auf die baldige Geburt eines gesunden Erzherzogs. – Das Schreiben an Pater Marco hat er weitergegeben, nachdem dieser am letzten Mittwoch angekommen ist. Gestern hat PW bei ihm Messe gehört und befindet sich jetzt etwas besser; vielleicht wird die göttliche Gnade und das Gebet des frommen Mannes zu seiner Gesundung beitragen. Morgen wird der Pater mit einer kaiserlichen Nachricht weiter nach München zum Kurfürsten reisen. – Wegen der Hochzeit in München hat er EMT und Graf Strattmann schon geschrieben; dankt für die angebotene Bezahlung der Reise seines Sohnes Philipp Wilhelm nach Italien . – Der Zustand der besetzten kurpfälzischen Lande und des Reiches schmerzt ihn sehr. Der Herzog von Württemberg als kreisausschreibender Fürst hat sich auf den Hohentwiel zurückgezogen; Ulm ist von den Franzosen bedroht und liegt doch nur wenige Stunden von PWs schwäbischen Ämtern entfernt. Wenn kein Frieden mit den Osmanen gemacht wird und der Kaiser nicht zu Hilfe kommt, so ist wohl alles verloren.

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