Ausfertigungeigenhändig

85 r

0001Durchleüchtiger Cuhrfürst, mein herzallerliebster herr vatter 0002Ich bitt ewer Durchlaucht vnterdehnigst vmb vergebung, das 0003ich heündt dero gnädiges schreiben vom 6ten dis nit aus- 0004fürlich beantwarte. Ist die vhrsach, das mihr 0005heündt zue einer prozeßion auf Wien gehen, 0006in der Königin closter eßen werden, vnd gleich die 0007vesper vnd noch heraus auf die beys, also 0008kein zeit zum schreiben bleibt, werde mit nechstem 0009als ersezen. Indeßen werden ewer Durchlaucht durch den 0010Lamberg vom Hoffkanzler ausführligen bericht 0011empfangen haben, so woll, was mit dem Cuhrfürsten 0012geschloßen worden, als auch, was man rett von der 0013augschpurger reis, gott gebe ein ihr Mayestät 0014dasienige zue duen, was zue seiner ehr vnd zumb


85 v

0015besten ist. Warumb noch mit dem Monschowiz ist 0016eingehalten worden, werden ewer Durchlaucht von Starenberg 0017vernommen haben. Ich zweifle aber ganz nit 0018daran, das, wan ewer Durchlaucht vnd dem haus ein 0019dienst kundt geschen, der Grav Öting nit allein 0020kein difficultet machen wirt, sondren selbst 0021cooperiren. Dan was er vohr ein eifer zue 0022ewer Durchlaucht vndt des haus dienst hat, kan ich nit 0023beschreiben, das er ohne zehr fast nie daruon rett, 0024das er in disen zuewider gewest, wahr aus der 0025meinung, das es nit zu ewer Durchlaucht dienst. Erwarte 0026also ewer Durchlaucht gnädigen befehl, mues enden, die 0027zeit leidt nit mehr, werd sterben 0028ewer Durchlaucht 0029vnterdehnigste trewgehorsamste dochter 0030EMT 0031Laxenburg den 15ten maj 1689