KonzeptSchreiber

Erwähnte Briefe: EMT an JW am 01.02.1705

Freut sich, dass der Kaiser (Leopold I.) wieder genesen ist. – Kann bei dem Münsterer Kanonikat seines Bruders (Alexander Sigismund), des Bischofs von Augsburg, keine Gefahr der Simonie erkennen. EMT möge erwägen, ob nicht sein Bruder (Franz Ludwig), der Hoch- und Deutschmeister, sein Kanonikat an den Bischof von Paderborn resignieren sollte. – Dankt dafür, dass EMT an den Grafen Lazansky denken will. – Der von Almelo, Baron von Rechtern, ist holländischer Gesandter im Reich und hat wesentlich dazu beigetragen, dass die holländischen und englischen Truppen letzten Winter im Reich geblieben sind; er möchte in den Reichsgrafenstand erhoben werden. – Die 4.000 Mann, die JW nach Italien schicken soll, sind abmarschbereit. – Verlässt sich wegen der Oberpfalz ganz auf EMT. – Der preußische Gesandte hat JW zu verstehen gegeben, dass sein König nicht nur der Reichsacht (gegen Kurbayern und Kurköln) zustimmen würde, sondern auch, dass JW die erste Kurwürde, die Oberpfalz und einen Teil der bayerischen Länder bekäme, sofern vorher die Religionsfrage in der Pfalz gelöst würde. – Hat mit dem Bischof von Raab überlegt, dass es gut wäre, wenn EMT ihm einen (vorzeigbaren) Brief mit der Versicherung schriebe, dass der König (Karl) in Spanien um die Hand der Prinzessin von Ansbach anhalten würde, sobald sie bei JW und katholisch wäre. Sein Leibarzt Dr. Brunner hält die von EMT angesprochenen Beschwerden der Prinzessin nicht für sukzessionsrelevant; das andere ist nur abscheuliche Nachrede. – Wenn der Pater della Torre nur die kaiserliche Nominierung für die Koadjutorie schriftlich erhielte, würde JW für die päpstliche Konfirmation sorgen. – Der Herzog von Arenberg ist spanischer Grande und mit den vornehmsten spanischen Häusern verwandt (weshalb das Amt in dieser Nation bliebe); JW wird aber mit der Herzogin von Arenberg Rücksprache halten. – Freut sich, dass sein Bruder Pfalzgraf Karl (Philipp) bald Gouverneur von Tirol werden soll. Der preußische König hat ihm 350.000 Speciestaler für Karls litauischen Güter geboten; falls der Kaiserhof vielleicht aus politischen Gründen diese Transaktion nicht gerne sähe, hofft der Bruder auf Entschädigung. – Bedauert die anhaltenden Differenzen (des Kaiserhofs) mit Rom und sendet beiliegend, was er dem Conte di Fede befohlen hat. – Das Betragen des florentinischen Gesandten ist impertinent; JW erkundigt sich deswegen beim Großherzog (von Toskana). – Ist befremdet, dass der Banco noch nicht eingerichtet ist und kann sich als Grund nur vorstellen, dass er hintertrieben wird. Will selbst einen Banco gründen und dafür eine Garantie durch den jülisch-bergischen Landtag ausstellen lassen. – Wegen der Reichsvizekanzlerstelle hat der Kurfürst von Mainz JW zwar ebenfalls seinen Vetter, den jungen Grafen Schönborn, angetragen, aber auch mitgeteilt, dass er nichts gegen den Grafen Sinzendorf habe. – Ist bezüglich der Differenzen mit dem Stift Worms verhandlungsbereit, sobald der Hoch- und Deutschmeister (Bruder Franz Ludwig) seine Beschwerden schriftlich vorlegt, zumindest, soweit die Entscheidung nur bei JW und nicht bei allen pfälzischen Agnaten gemeinsam liegt. – Sendet beiliegend, was ihm seine Schwester (Dorothea Sophie), die Herzogin von Parma, wegen einer Heirat ihrer Prinzessin mit dem König Karl in Spanien geschrieben hat. – Dankt für alle Gnaden, die EMT der Mutter erwiesen hat. – Bittet, dass der nunmehrige Auditor Rotae, Graf Kaunitz , dem der Kaiser die Nachfolge im Erzbistum Prag versprochen hat, dort zum Koadjutor ernannt wird.

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