Ausfertigungeigenhändig

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0001Durchleüchtigster Fürst, herz allerliebster herr vatter 0002Ich verhoffe, sie werden mihr die küenheit vergeben, 0003so ich in meinem vohrigen schreiben mich vnterfangen, 0004ihr Durchlaucht vnterdehnigst zu bitten, das sie zue meinem 0005vndt aller dero gehorsamsten kindern trost sich doch beßer conseruiren 0006wollen vndt nicht alles so zu herzen nemmen vndt sich 0007auch mit dem continuirligen schreiben insonderheit in 0008der nacht nicht so vill bemüehen. Dieses ist aus trew 0009kintliger affection geschen. Ist mir wohl ein großer trost 0010bey dieser sorg, das aus dero gnädigen schreiben vom 15 dises0011dero guetten wohlstant vernommen, aber danoch continuiren 0012die ängsten, bis ich hoffnung habe, das ihr Durchlaucht ihrer 0013selbsten mehrers verschonen. Wegen der coaduitori würt 0014nichts versaumet werden, allein meinen alle, Mihelich wie 0015auch der Canzler Hoher, man solle sich mit der sachen 0016nit übereilen, bis etwas mehrers von Rohm komen 0017werde. Ihr Mayestät aber, mein gnädigster herr, seint gahr gnädig vndt 0018eifrich selbsten darin, vndt bitte nachmahlen vnterdehnig, 0019ihr Durchlaucht wohlen ohne sorge disfals sein. Was möglich sein 0020wirt, wirt nit vnterlaßen werden. Habe auch die hoffnung 0021zue dem allerhöchsten, das er dieses gnädigst verleyen 0022wirt vndt die verhindernusen, die die menschen nit 0023nemmen können, aus dem weg rauhmen wirt. Wegen 0024meines brudern habe heütt auch widerumb ein vnterdehnigst 0025anbringen gedahn bey ihr Mayestät, welche sich widerumb wie 0026allezeit gahr gnädig bezeiget vndt gesacht, sie wolten schon sehn,


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0027man müese noch ein wehnig gedult haben (ich habe bin0028aber der meinung, das ihr Mayestät den heirath von 0029Lotteringen wollen vohrgehn laßen, eh sie hierin 0030weiters resoluiren, welches doch diesen winter geschehn 0031wirt. Vnterdeßen aber wirt der Hoher wie auch 0032Pater Stettinger widerumb ein anwurf duen. Also 0033vermeine zu erwarten, was sie vohr antwort 0034bekommen werden vndt darnach weiters zu sehn, 0035was darin zu duen sey. Auf dieses leztere bitte 0036mihr nit zu antworten. Ich will auch iezt wider, 0037so balt ich kan, mitt der Kaiserin reden, was sie 0038vermeint, das weiters zu duen sey). Ich werde an 0039meiner seit nichts versauhmen, was zu ihr Durchlaucht diensten 0040gereichen kan. Ihr Mayestät haben mihr auch gnädigst anbefohlen, 0041seinetwegen auch ihr Durchlaucht das fohrige zu widerholen wegen 0042dero gesuntheit, das sie sich doch darin beßer in acht 0043nemmen sollen. Sie sagen, wan ihr Durchlaucht widerumb 0044ihme schreiben das des wegen, so wolle er ihr Durchlaucht schon 0045widerumb ein fils schreiben, dan sie in eben so wohl verdient 0046hetten als ihr Mayestät. Befehle mich weiters in dero beharlige 0047gnade vndt werde sterben 0048ihr Durchlaucht 0049ganzergebenste trewgehor- 0050samste dochter 0051EMT 0052Wien den 30 septembris 1677