Ausfertigungeigenhändig

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0001Durchleüchtigster Fürst, herz allerliebster herr vatter 0002Ich habe wohl vhrsach, gehorsamist vmb vergebung 0003zue bitten, das zwey posten meine schuldikeit nit 0004nachkommen bin. Die hochzeit ist schuldich daran gewesen, 0005ist gottlob alles wohl ab gangen. Der Herzog ist auch 0006wider etwas beßer mit seinem fues, wiewohl er sich 0007noch des stekens bedienen mueß. Mihr werden dießen 0008fasching hier verbleiben, ich forchte, werde die beyde 0009könftige posten wegen der heilige zeit meine schuldichkeit 0010nit können ablegen. Was ewer Durchlaucht gnädig befohlen wegen 0011vetter Pfilipp werde ich suechen mit gelegenheit vohrzue 0012bringen, wirt filleicht beßer sein, das warte, bis mihr 0013widerumb auf Wien kommen, wahin mihr gleich den 0014freitag nach dem fasching widerumb werden zurukh 0015reisen, dan iezt hier ihr Mayestät so vil zue duen haben, 0016das sie gegen dero fohrnommen solang müeßen hier 0017verbleiben. Ich werde aber mich bestens befleisen, 0018ewer Durchlaucht befehl nachzuekommen. Das der Prinz von Oranien 0019solliche al anschläg, welches ewer Durchlaucht gahr nit gefallen, 0020das glaube ich wohl vndt habe allezeit geforchten, 0021das nit vill guettes von ihme zu hoffen


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0022währe. Ich mueß auch dismahl vmb vergebung 0023bitten, das so balt mueß abrechen, die zeit erleidet nit 0024mehrers, also befehle ich mich hiermit gehorsamst 0025in dero gnade vndt werde sterben 0026ewer Durchlaucht 0027ganzergebenste trewgehorsamste 0028dochter 0029EMT 0030Neüstatt den 13 feber 1678