0001Durchleüchtiger Fürst, herz allerliebster herr vatter 0002Dero gnädiges schreiben vom 28 passato hab mit schuldigstem 0003respect empfangen. Bitt ewer Durchlaucht vnterdehnig, 0004sie wollen gegen dero vnterthenigstes kint nit solliche 0005danksagung ablegen, die ich niemahlen meritire. 0006Hoffe zue gott, es werde die Marta vndt der 0007Doctor sich wohl halten. Ich habe durch ihn 0008auf ewer Durchlaucht vohrige schreiben geantwortet. 0009Es erfreüet mich von herzen, das ewer Durchlaucht 0010allerseits vndt alle sich so wohl befinden. 0011Hoffe, die fögel werden sich wohl halten. Es 0012ist den hiesigen milan föglen auch übel gangen, 0013seint gahr vill gestorben, aber das weiße terz, 0014so vohr in der maus gewesen, ist noch vill 0015schöner vndt beßer worden, ist gewis rahr. 0016Gott gebe, das der Öting etwas guetts ausrichte. 0017Ihr Mayestät haben schon an Cardinal, Fürst von Naßau, 0018Morgrau von Baden und Grav von Meskirch geschrieben wegen Kinsekh, 0019weil er gesacht, das er selbsten bey der wahl sein woll,

0020es aber ihr Mayestät vndt mihr müntlich verschprochen, 0021so haben es darbey laßen müeßen. Wegen Münster 0022will es ihr Mayestät vohr bringen, zweifle nit, wan 0023er sich nit bekwemen wirt, so werden ihr Mayestät 0024ewer Durchlaucht auf alle weis satisfaction duen. Hier 0025ist das wetter so schlim, das gestern vndt 0026heütt nit haben aus könen vndt die vohrigen 0027dag auch gahr wehnig, dan alleweil ein sturm 0028wint ist. Hoffe, es soll ein mahl ausrahsen. Ich 0029due mich hiermit in ewer Durchlaucht gnade befehlen vndt 0030werde sterben 0031ewer Durchlaucht 0032ganz ergebenste trewgehorsamste 0033dochter 0034EMT 0035Laxenburg den 4 maij 1679