Eleonora Magdalena von Pfalz-Neuburg an Philipp Wilhelm von Pfalz-Neuburg, o.O. am 1681.?.?
Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, Kasten blau, 45/8
Ausfertigungeigenhändig
275 ros-id-459
0001Durchleüchtiger Fürst, herzallerliebster herr vatter 0002Der liebe Pater Jochem hatt mihr ein gnädiges schreiben 0003von ewer Durchlaucht mit gebracht vom 23 passato, wahraus 0004ich mit großen freüden ewer Durchlaucht guetten wohlstant 0005vernommen, vndt das sie auf Keisheim werden. 0006Es ist mihr wohl leidt, das den guetten 0007man mit dem hin vndt her reisen so vill 0008geplagt ist worden vndt nit langer hatt könen 0009hie bleiben, ist wohl gar ein gutter mann. 0010Ich due mich gegen ewer Durchlaucht vnterdehnigst bedanken 0011vohr die wein, bier vndt kes, so sie mihr 0012gnädig überschikt haben, ist wohl alles haubt gutt. 0013Zwar den wein hab noch nit von gedrunken, 0014schpar in, bis mihr auf Wien kommen, weil 0015nach aber vom vohrigen hie versehn bin, weis aber wohl, das 0016er perfect sein wirt. Das bir ist noch gar 0017guett ankommen, vndt die kes kan ich nit 0018genuechsammb loben. Ich werde halt allezeit
275 vos-id-460
0019mehr überhaüfet mit ewer Durchlaucht gnaden, 0020kan es niemahlen genuechsamb ausschprechen. 0021Der Pater Jochem wirt an mein stell helfen 0022danken. Due mich hiemit in ewer Durchlaucht gnade 0023vnterdehnigst befehlen, sterbe 0024ewer Durchlaucht 0025ganzergebenste trew gehorsamste 0026dochter 0027EMT