Eleonora Magdalena von Pfalz-Neuburg an Philipp Wilhelm von Pfalz-Neuburg, Ödenburg / Sopron am 1681.12.17
Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, Kasten blau, 45/8
Ausfertigungeigenhändig
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0001Durchleüchtiger Fürst, herzallerliebster herr vatter 0002Das ewer Durchlaucht mein vnterdehnigste anwüntschung zue dero 0003geburtsdag so gnädig annemmen wollen, erstatte ich 0004ewer Durchlaucht schuldigisten dankh vndt bin ich so viller gnade, 0005die mihr ewer Durchlaucht erweisen, woll nit werdt. Wüntschte 0006nuhr, das gelegenheit möchte haben, selbige mit meinen 0007vnterdehnigsten diensten zue verschulden. Es erfreuet mich von 0008herzen, das ewer Durchlaucht sich woll auf befinden vndt woll 0009zue Neüburg anglangt sein. Ist mihr nuhr leidt, 0010das die schweinhez so schlecht ist abgangen, hatt aber bey 0011dem wetter nit wohl anderst sein können. Mihr haben 0012zwar nit können iagen wegen des lieben lantags, 0013aber der Iagrmeister hatt auch schlechten trost geben, 0014das gahr wehnig saw vorhanten sein überall. Ihr 0015Mayestät haben vermeindt, noch vohr weinachten wekh zue 0016kommen, ist aber auch niks draus worden. Hoff 0017doch, gleich nach weinachten soll es geschehn, ich mach 0018balt niks mehr schreiben, dan ker ich ein hant vmb, ist 0019es wider niks. Sie haben doch iezt einmahl anfangen 0020die articulos zue machen, sie trentlen aber ohne endt,
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0021hoff doch, weil es nuhr einmahl andem, so werd 0022es balt ein endt haben. Sie saufen halt den 0023ganzen nachmitag, so gehn sie darnach des 0024morgens gahr schpaht zuesammen, so geschicht 0025wehnich, vndt die vngern laßen ihnen das saufen nit 0026wehren. Ich glaub, sie macheten auch ein grauamen 0027draus, wan man es ihnen abschprechen wolt, gott 0028geb balt ein guettes endt. Ist woll ein vngeschmachs 0029loch hier izt im winter, im sommer ist schen 0030guett gewesen. Gott geb, das der kreisdag auch woll 0031abgeh vndt der Locowiz dorten etwas guettes aus- 0032richte. Wolte gott, das ewer Durchlaucht wuntsch erfüllet wurde, 0033das mihr balt einist auf Neüburg kommen, 0034ich hätte woll alsdan ein vnauschprechlige freüdt 0035vndt trost. Ich mach mihr schon offt vill raitungen 0036darauf, aber woll ohne den wirt, gott kan alles 0037schiken. Ich hab vermeindt, wolle mit heüntiger 0038post die relation von der krönung schiken, ist 0039aber noch nit vertig. So balt als fertig 0040wirt sein, will ich es alsobalt überschiken,
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0041wie woll es ewer Durchlaucht villeicht schon alles vom Schellerer 0042werden vernommen haben. Ich due mich hiermit 0043in ewer Durchlaucht gnade vnterdehnigst befehlen, die ich sterben werde 0044ewer Durchlaucht 0045ganzergebenste trewgehorsamste 0046dochter 0047EMT 0048Edenburg den 17 decembris 1681