Eleonora Magdalena von Pfalz-Neuburg an Philipp Wilhelm von Pfalz-Neuburg, o.O. am ?.02.1684
Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, Kasten blau, 45/9
Ausfertigungeigenhändig
139 ros-id-1
0001Durchleüchtiger Fürst, herzallerliebster herr vatter0002Ich hab gestren vnterlaßen meine schuldichkeit abzulegen 0003in meinung, das meine brüder Liebden ender als die 0004post wurden hinauf kommen, so valt aber auch 0005heündt die zeit etwas kurz, in dem mihr zue der0006Kaiserin in die predich gehen vnd die brüder auch 0007abschit nemmen. Sage ewer Durchlaucht vnterdehnigsten dankh vohr 0008dero gnädiges schreiben vom 11ten dis. Erfreüt mich von 0009herzen, ewer Durchlaucht guetten wohlstand zue vernemmen. Die hoch- 0010zeiten seint woll die vhrsach gewesen, das ich selbiges 0011mahl mein vnterdehnigste schuldichkeit vnterlaßen hab. Der 0012Serin ist kein soldat, sondern Regiments Raht. Der 0013Herzoch von Lotringen ist vohrgestern in Vngern, gott geb, das woll abgeht, 0014so wehr ein große hülf. Mit den venediger ists richtich. 0015Ich hör, der Bischof von Strasburg will sterben. Ich mues 0016mues wider mein willen schließen. Kan ewer Durchlaucht nit 0017beschreiben, was für ein lob in allem meine brüeder 0018hier hinterlaßen vnd wie die comedi so schön gewesen. 0019Befehl mich vnterdehnigst vndt sterbe 0020ewer Durchlaucht 0021vnterdehnigst trew gehorsamste dochter 0022EMT