AbschriftSchreiber

Erwähnte Briefe: EMT an JW 30.04.1695

Der Mutter geht es gut, sie macht gerade eine Kur. – Dankt, dass EMT Bruder Karl (Philipp) zu einer Reise nach Düsseldorf überreden will; das wird auch deshalb gut sein, um die Abreise der Mutter zu verzögern. Da sie vor allem wegen des D. (Doktor Schweizer) nach Neuburg will, drängt seine Unterbringung in Schlesien. – Dankt, dass EMT deswegen und auch wegen JWs Subsidien nachdrücklich an Bruder Franz Ludwig geschrieben hat. – Vetter Prinz Georg und Schwägerin Anna Maria Franziska zeigen beide wenig Neigung, einander zu heiraten. Glaubt auch nicht, dass Bruder Karl Lust zu dieser Ehe hätte oder dass dies aussichtsreich wäre; da wäre vergleichsweise die Parmasche Ehe (gemeint sind wohl die verwitwete Schwester Dorothea Sophie und Herzog Francesco Farnese von Parma und Piacenza ) noch einfacher, weil es dabei nur um Stiefbrüder, nicht um leibliche Brüder geht. Eine Ehe der Schwägerin mit dem Schwager Prinz Gian Gastone von Toskana wäre höchst vorteilhaft, da sie das Haus Toskana an das Kaiserhaus binden und von Frankreich fernhalten würde. – Die Hauptsache (gemeint sind die Heiratsverhandlungen für König Joseph I. mit Schweden) betreffend, ist JW zuversichtlich für die Verhandlungen, möchte aber wissen, was er antworten soll, falls Frankreich eine Heirat zwischen König Joseph I. und der Nichte des Königs vorschlägt. – Es stehen bereits 300.000 Gulden Subsidien aus, und für die Werbung des neuen Regiments hat JW noch gar nichts erhalten; die Bezeichnung als kurfürstliche Truppen sollte keine Schwierigkeiten machen. – Mit dem Bericht des Grafen Goes von seiner Verhandlung mit JW wird der Kaiser zufrieden sein; JW hofft aber, der Kaiser werde das pfälzische Kurhaus nicht durch die württembergische Kur unverschuldet benachteiligen. – Vetter Philipp kann zusätzlich zu seiner von JW gewährten Apanage auch seine Nebenpensionen weiter beziehen. – Dankt dafür, dass der Kaiserhof bei zukünftigen Gelegenheiten an ein Lehen für den Wiser denken will. – JWs Gemahlin lässt grüßen.

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