Eleonora Magdalena von Pfalz-Neuburg an Johann Wilhelm von Pfalz-Neuburg, Wien am 1685.01.04
Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, Kasten blau, 44/2d
Ausfertigungeigenhändig
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0001ist à Serenissimo bey der am 21 Februarij 1684 0002abgangener post beantwortet worden0003Durchleüchtiger Fürst, herzallerliebster herr brueder 0004Das sie mihr so vill schöner wüntsch zue diesen heiligen 0005weinacht feierdagen vnd newen iahr duen wollen, sage 0006ich ihnen schuldigen dankh vnd bitte gott, das ewer Durchlaucht 0007dieses vnd vnzahlbahre ville volgende in allen 0008selbsterwünschten glükhsehlichkeiten wolle genießen laßen. 0009Weil dero Liebden verlangen, das ich keine entschuldigung machen 0010soll wegen meiner großen nachläßichkeit im schreiben, 0011so will es vnterlaßen. Allein hab ich mihr woll 0012gahr kreftig vohrgenommen, inskönftige in disem 0013newen iahr gahr fleisig zue sein, dan alle 0014leütt duen sich vber mich beklagen wegen meiner 0015faulkeit, so wolt mich gern dises jahr aus 0016dem üblen nahmen brengen. Iezt wirt die 0017Königin in Polen balt kommen. Der Herzoch ist 0018ihr heündt entgegen, meine brüeder seint auch 0019alle wekh, ein ieder auf ein anders ort. Der bruder Friedrich
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0020ist schon in seinem bistum ankommen, der Deütschmeister 0021wirt iezt auch schon in seinem meisterdumb sein. Es 0022geht dem armen gahr hart, hatt 5 iahr nuhr 8000 0023gulden zue geniesen vermög der capitulation. 0024Wan dero Liebden kan, so woll er ihm doch laßen recomen- 0025dirt sein, im anoch dero güette zue continuiren, 0026insonderheit, wan er wider ins felt gehen wirt. Hier 0027ist iezt gahr schantlich wetter, schne vnd kalt, aber 0028noch kein schlittenbahn. Ich will auch dero Liebden nit 0029lenger mit meinem lehren brif bemühen, weil 0030hier so ganz niks gibt zue berichten. Also due 0031ich mich dero Liebden befehlen vnd sterbe 0032dero Liebden 0033getrewste schwester 0034EMT 0035Wien den 4ten jener 1685