Ausfertigungeigenhändig

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0001Durchleüchtiger Cuhrfürst, mein herzallerliebster herr brueder 0002Ich bin heündt, mueß ich bekennen, woll in sorgen 0003wegen vnser geliebsten fraw mutter gesuntheit, weil ich von keinem 0004menschen keinen berief bekommen, will iah zue gott 0005hoffen, es werde nit die vhrsach sein, das ihr Durchlaucht 0006sich übeler befinden. Auf die Hamilton bin ich 0007von herzen härb, das sie mihr gahr niks schreibt, 0008gott wolle alles zum besten schiken. In Vngeren ist 0009alles noch in altem standt, gott wolle vns 0010beystehn, das es woll möge ablaufen. Hierbey 0011überschike dero Liebden dißes schreiben von bruder Alexander, 0012darin er mihr zwar ein ein brafen stich gibt 0013wegen bruder Franz, aber doch das verlangte verschpricht,


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0014er also ist deswegen kein difficultet mehr, damit 0015ihr Durchlaucht, vnser geliebste fraw mutter, ein mahl die satis- 0016faction haben möge, so sie verlangt. Mit disen due 0017ich mich dero Liebden befehlen vndt werde sterben 0018dero Liebden 0019getrewste schwester 0020Eleonora 0021Eberstorf den 25ten septembris 1694 0022Ich hab ihr Durchlaucht, vnser geliebsten fraw mutter, noch niks von bruder Alexan- 0023der brif geschriben, weil ich nit weis, ob sie schon woll auf 0024ist. Bitt also, auch niks daruon zue sagen, bis ich es 0025ihr Durchlaucht selber schreiben werde. Von schwester Dorote 0026hab wider ein brif, sie förcht, die verwittibte Herzogin 0027von Modena kombt, vm dort zu bleiben, vndt werd 0028pretendiren ihr vohrzuegen. Das beste mittel 0029wehr, wan sie auf Modona gieng, witt wie 0030ich schon in meinem vohrigen gemelt hab, mit 0031dißem wehre alle competenz aus.