Eleonora Magdalena von Pfalz-Neuburg an Johann Wilhelm von Pfalz-Neuburg, Wien am 1702.11.08
Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, Kasten blau, 44/8
Ausfertigungeigenhändig
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00018 novembris 17020002Durchleüchtiger Curfürst, mein herzallerliebster herr bruder 0003Ich schäm mich recht, das ich so lang meine 0004schuldichkeit nit hab abgelegt. Habe alle post 0005vermeint, es werde geschen, vnd bin alzeit oder 0006durch ein ausgehn oder kirchengehn verhindert worden, 0007das ich mich izt resoluirt habe vohrzu schreiben, damit 0008es entlich zum efect komme. Vohr erst bedankh 0009mich aufs aller schönste vohr alles, was dero Liebden mein 0010sohn vnd dochter in ihrer anwesenheit vohr ciuilitet 0011erzeiget, dan vohr allen eifer vndt alles, was 0012dero Liebden so woll zu der eroberung Landau als andren 0013conquisten haben beydragen wollen, daruohr dero Liebden ihr 0014Mayestät, mein Keiser, ich vndt alle die meinige in ewichkeit 0015verbunden bleiben. Wegen deßen was an den Castellan
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0016geschriben ist worden, wirt schon remedirt sein. Überschikh 0017hierbey dero Liebden ein memorial vom Ridinkouen, 0018wan dero Liebden ihn vohr dauglich finden vnd ihn ihr Mayestät 0019reccomendirn werden, zweifle ich nit, das er wirt 0020können accomodirt werden. Der Nesselraht ver- 0021langt auf Lüttich geschikt zu werden, bitt, 0022dero Liebden wollen mihr dero meinen schreiben, er wolt di 0023temporalia adminstrirn. Wegen der anweisung hab mit 0024dem President gerett, er sagt, was schon in Schleis 0025angewisen, werd sich nit woll mutiren laßen, das 0026könftige aber wolle er schon an ein anders sichers 0027ort anweißen wie auch die 80000, so dero Liebden bey Landau 0028vohrgeschoßen. Er hatt mihrs woll verschprochen, hoffe, 0029er werdts halten. Es ist mihr vnauschprechlich 0030leidt, das dero Liebden landen so runirt werden, ihr Mayestät 0031werden gwis alles möglige bey dragen, solchen übel 0032könftig vohrzu beugen. Das mit Lüttich so woll abgegangen, 0033wirt woll helfen, wen man Bon noch bekommen könt, 0034wehr es woll gutt. Wegen der husarn, so balt
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0035man so vill wirt könen zusamen bringen, werden ihr Mayestät 0036auch gern schiken, man arbeit dran, die meiste 0037difficultet ist wegen der deutschen officir, welche zu bekomen, 0038die mit ihnen reden könen. Wegen der Ansaloni hatte 0039dero Liebden schon bericht, das noch so vill das versprechen 0040haben, werd aber so balt möglich auf sie 0041bedacht sein, dan dero Liebden woll wißen, das mihr vohr als 0042anligt alles zu dun, was dero Liebden verlangen. 0043Ich kan mich nit genug samb verwundern, das 0044dero Liebden mihr niks geantwort auf das, was ich 0045geschriben wegen der Mutter Anna Madlen, welche feli- 0046citer von Achen zu Neuburg in closter ankommen 0047ist. Ich förcht, das lezte wirt erger als das 0048erste, wan dero Liebden nit machen, das mit dem 0049pretext, welcher auch leider nit lähr ist, 0050der gefahr wegen Cur Beyren ihr Durchlaucht, vnser geliebste 0051mama, wan ein bedenken, das auf Düßeldorf, 0052wehnigsten auf Heidelberg komme vndt sich 0053dort ein zeitlang aufhalt, bis man sicht