Eleonora Magdalena von Pfalz-Neuburg an Philipp Wilhelm von Pfalz-Neuburg, Wien am 1687.02.20
Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, Kasten blau, 45/15
Ausfertigungeigenhändig
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0001Durchleüchtiger Cuhrfürst, herzallerliebster herr vatter 0002Ich bitt vnterdehnigst vmb vergebung, das heünt kurz 0003mus dero gnädiges schreiben vom 7ten dis beantworten. 0004Ist die vhrsach, das mihr heünt wider bei 0005vnser Lisl besuecht, vnd wie mihr heim komen 0006vnd vermeint zue schreiben, haben ein staffeta 0007von München bekommen, welche gebracht, das 0008die Cuhrfürstin an einem starken cattar vnd 0009dopelten terzana krankh, vnd weil die dasigen 0010doctoren ihr natur nit kennen, so haben mit 0011den vnserigen geret vnd wirt ein curir mit 0012deren ihrer meinung vort gehn, mit disen hab 0013mich auf gehalten. Der Josephl ist gott- 0014lob wider ganz gesunt, mein Maria Lisel 0015aber ist heünt der dritte dag, das ein hiz 0016hatt vnd cattar. Die hiz hatt zwar auf den 0017abent vill nachgeloßen, müeßen halt erwarten, 0018was draus werden wirt. Man merkt aber
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0019noch bis dato ganz kein ausschlag, so hoff, es wert 0020niks als vom cattar sein. Es erfrewt mich 0021von herzen, das ewer Durchlaucht fues wider ganz gutt 0022ist. Bruder Carl sein axel geht auch beßer, kan 0023ihn wider sich ein wehnig rüehren. Wegen der limiten 0024haben ihr Mayestät wider auf Regenschpurg befohlen. 0025Ich bitt vnterdehnigst vmb vergebung, das nit mehr 0026schreib, ist zue schpaht. Befehl mich vnterdehnigst vnd 0027werde sterben 0028ewer Durchlaucht 0029vnterdehnigste trew gehorsamste dochter 0030EMT 0031Wien den 20ten februarij 1687