KonzeptSchreiber

Erwähnte Briefe:

EMT an PW 20.11.1688

EMT an PW 21.11.1688

Hat erfreut vernommen, dass Kaiser Leopold I. seine Glückwünsche zum Leopoldi-Fest gnädig aufgenommen hat. – Über seine schwierige Lage will PW gar nichts mehr schreiben, nur, dass die Franzosen mittlerweile alles bis auf eine Entfernung von drei Meilen auf Neuburg besetzt haben und mit Brandschatzung und Kontribution belegen. – Den Vorschlag des Kurprinzen (PWs Sohn Johann Wilhelm), dass PWs Sohn Karl Philipp und dessen Gemahlin sich wegen angeblicher Gefahr zu PW begeben sollten, kann er nicht anders verstehen, als dass man ihm trotz seiner schwierigen Lage auch diese Last noch anhängen will. Er wird sie gerne aufnehmen, weiß aber nicht, wie lange er für seinen eigenen Unterhalt und den so vieler Kinder aufkommen kann. Dabei sei Düsseldorf viel sicherer, zumal dort auch Truppen zur Verfügung stehen. – Wegen der polnischen Angelegenheiten wird der Schellerer das, was PW ihm heute geschrieben hat, EMT vortragen. – Den Deutschmeister (PWs Sohn Ludwig Anton) hat er in Heidelberg nur deshalb als Vertreter zurückgelassen, damit die Bürgerschaft sich nicht ganz verlassen fühle. Wegen der Sicherheit des Deutschmeisters hat er seinen Geheimen Rat und Hofmarschall von Steinkallenfels instruiert. – PWs Sohn Philipp Wilhelm ist von Breslau aus in Neuburg eingetroffen und wird übermorgen seine Reise nach Italien beginnen. – Sein Sohn Friedrich Wilhelm ist in München überaus höflich behandelt worden. – Von Amtsträgern aus Heidelberg hat PW gehört, dass der verwitweten Kurfürstin von der Pfalz von kaiserlicher Seite eine sehr erhebliche Summe ausgezahlt worden sei.

293 r


293 v

294 r


294 v