Eleonora Magdalena von Pfalz-Neuburg an Philipp Wilhelm von Pfalz-Neuburg, Wien am 1678.12.22
Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, Kasten blau, 45/8
Ausfertigungeigenhändig
24 ros-id-170
0001Durchleüchtiger Fürst, herzallerliebster herr vatter 0002Dieweilen die heilige feyerdag herzue nahen, also 0003hab ich meiner schuldichkeit nach ewer Durchlaucht 0004dieses vndt deren noch vnzahlbare 0005vill vndt alles glüksehlichkeit, so ewer Durchlaucht 0006können verlangen von gott, anwüntschen wollen. 0007Sage auch vntertenigsten dankh vohr dero 3 gnädige schreiben, 0008eins durch den Altheim, die ander vom 14 vnd 160009dies. Bitte nochmahlen, ewer Durchlaucht wollen doch 0010mit dero gehorsamsten kint kein cerimonien vndt 0011danksagungen machen, die ich nit verdient, 0012damit ich nit glauben mues, ich sey in vngnaden . 0013Den Altheim will mihr allezeit recomendirt 0014sein laßen, wan er ewer Durchlaucht nuhr wohl gedinet, 0015ist mihr ein trost. Die herren beyerische haben 0016wohl ihr lansmanschaft gezeiget. Ist wohl ein 0017schandt. Das das fewerwerk so wohl abgangen, 0018hab auch von der Keiserin geheret, ebenso, das der
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0019Erzherzogin gahr wohl gefalen, wie auch das 0020fuksbrellen. Ich erwarte mit verlangen, bis 0021ich ein gewise guette zeitung von ihr 0022höre, waran fast nit zweifle. Das der 0023Cuhrfürst gestorben, ist wohl schadt, wolte 0024es gern vnserem Bischofl gönnen, auch ihr Mayestät, 0025wan es nuhr angieng. Es ist mihr wohl leidt zue 0026vernemmen, das so übel darunten zugeht, 0027gott gebe den friden. Ich förchte aber, wan 0028man gleich alles duett, was sie wollen, werden 0029sie danach kein fridt machen wollen, gott woll 0030es enderen. Der Erzherzogin zahn weh hoffe soll 0031was guetts bedeutten. Befehl mich hiermit 0032gehorsamist, die ich sterben werde 0033ewer Durchlaucht 0034ganzergebenste trewgehorsamste 0035dochter 0036EMT 0037Wien den 22 decembris 1678