0001Durchleüchtiger Fürst, herzallerliebster herr vatter 0002Ich bitte ewer Durchlaucht vnterthenigst vmb vergebung, 0003das ich so lang nit meine schuldichkeit 0004habe abgelecht. Auf der reis hatt es die 0005zeit nit erlitten. Dero gnädige schreiben vom 3 vndt 000610ten dies habe ich das leste gestren vndt das vom 3 0007heünt mit schuldigem respect empfangen. Vndt 0008weil der Deutschmeister schon auf Merientheim vereist 0009vnd der von Wangen bey ihm, damit er 0010ihne verners andreibe, so schike es heünt gleich 0011vort dem von Wangen, das er es dem Deutschmeister in 0012meinen nahmen überliuere. Wan er aber nit mehr 0013bey ihm, so solle der Deutschmeister es selbsten erbrechen. 0014Der Fürst von Dietrichstein wirt es also bestellen. 0015Mihr seint hier gahr wohl ankommen, werden bis 0016am samstag hier bleiben vndt bürsten. Haben 0017wohl ein üble reis gehabt, wie ich ihr Durchlaucht fraw 0018mutter berichte. Gottlob, das noch so abgangen.

0019Morgen werden mihr frue bürsten fahren, so 0020mues izt enden vnd due mich in ewer Durchlaucht 0021gnade befehlen, werde sterben 0022ewer Durchlaucht 0023ganzergebenste trewgehorsamste 0024dochter 0025EEMT 0026Brandeis den 19 septembris 1679