0001Durchleüchtiger Fürst, herz allerliebster herr vatter 0002Sag ewer Durchlaucht vnterdehnigsten dankh vohr der gnädiges schreiben vom 000316ten dis durch den Golstein vnd 19ten dis mit dem curir, das sie 0004sich auch mit vns erfrewen wollen über die enzeßung Wien. 0005Gott wirt hoffentlich durch die dankhsagung, so ewer Durchlaucht gedahn 0006mit tedeum vnd prozeßion, noch weiters seine gnad 0007erteilen, das sie diese campagne noch etwas gutts ausrichten 0008mögen. Die volker seint noch alle beysammen außer Saxen, 0009der mit gahr einer üblen manier wekhgangen vnd kein 0010andere vhrsach ist, als das er, wie er gleich am anfang 0011gesacht, wider den Tekeli nit operiren will vnd niks anderst 0012als Wien helfen entsezen. Der erlige Cuhrfürst in Beyern 0013aber ist selbsten mit hinunter, kundt nit mehr eifer 0014zeigen, wan er ihr Mayestät eigner sohn wehr. Der Starenberg 0015hatt woll vill verdient, ihr Mayestät haben ihn auch gleich 0016zumb veltmarschalkh declarirt. Gott geb, das Frankreich 0017niks anfange, förcht aber, es sey in Niderland schon geschen. 0018Weil noch nit vill derf schreiben, due mich hirmit ewer Durchlaucht 0019vnterdehnigst befelen, sterbe 0020ewer Durchlaucht 0021vnterdehnigst trewgehorsamste dochter 0022EMT 0023Lins den 25ten septembris 1683