Ausfertigungeigenhändig

140 r

0001Durchleüchtiger Fürst, herzallerliebster herr vatter 0002Ewer Durchlaucht sage ich vnterdehnigsten dankh vohr dero gnädiges schreiben 0003vom 18ten dis, aus welchem ich ewer Durchlaucht guetten wolstandt 0004ersehen, welches mich über alles erfreüt zue vernemmen. 0005Die andren brief anlanget, bin ich woll alle wochen 0006vnuerdienter weis mit ewer Durchlaucht gnaden zeilen begnadet 0007worden, es müeste nuhr etwan sein, das ewer Durchlaucht mit 0008der extra post geschriben hette, sonst ist keiner 0009verlohren worden. Woll ist die post bisweilen ein 0010dag oder 2 schpahter kommen wegen des üblen 0011wegs, das ich nit gleich selbe post darauf ant- 0012worten können. Sage ewer Durchlaucht vnterdehnigsten dankh vohr dero gnädigen 0013wuntsch, ich zweifle nit, durch die gnade, das ewer Durchlaucht meiner 0014in dero gebet eingedenkh sein, werden sie ales von gott 0015erhalten. Ich hab beyde vohrige posten aus mangel der 0016zeit ewer Durchlaucht nit auf dero gnädige schreiben völlich beanworten 0017können. Als wegen meines obrist hoffmeisters, ist noch 0018keiner declarirt oder resoluirt, vndt ich dreib gahr nit


140 v

0019nit drauf, dan ie lenger ich vom Fürsten kan bedient sein, 0020ie lieber es mihr ist, aber wan gleich es resoluirt wirt, 0021so glaub ich doch schwehrlich, das des Valkenmeister dienst 0022vacirent wirt. Solt es aber geschen, werde ewer Durchlaucht 0023befehl gemes ihr Mayestät dise beyde recomendiren. Bruder 0024Ludwig regiment betreffend ist auch schon die anstalt gemacht, das soll 0025bezahlt werden. Was ich wegen des Fukers geschrieben, 0026das ich vernommen, das er nit lenger bleiben will, 0027ist wahr, vnd wan ewer Durchlaucht gnädigst weder ihm noch andren 0028daruon einige apertur wolten daruon duen, so vermeinetich, ich 0029wolt die brief bekommen, welche er in diser materi 0030geschrieben hatt, aber es müeste in höchstem secreto 0031gehalten werden. Wegen Costniz, so haben ihr Mayestät aus 0032gewißen erhebligen vhrsachen den Lantzè auf Inschpruk 0033geschikt, werden aber die comission dem jungen Raßler 0034geben, dises werkh zu negotiren. Wegen Pater Marco, 0035so haben ihr Mayestät vernommen, das er auch gern auf 0036Rohm wolt, also werden erst mit ihm concertiren, 0037wie es mit einem vnd andern zue machen. Auf 0038alle weis werden ihr Mayestät suechen, es so zeitlich zu 0039machen, das ewer Durchlaucht auch dero consolation


141 v

0040darbey haben mögen. Es komt jezt gleich die Kaiserin herumb, 0041also due ich mich hiermit in ewer Durchlaucht gnade vnterdehnigst befehlen, 0042die ich sterben werde 0043ewer Durchlaucht 0044vnterdehnigst trewgehorsamste dochter 0045EMT 0046Lins den 28 februarij 1684 0047Postscriptum Wegen Modana seint 0048ihr Mayestät auch der meinung, das man die sach 0049trainiren soll. Sie laßen sich zwar schon ein auf 0050die dritte, das wehr die Dorote, man mus