Ausfertigungeigenhändig

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0001Durchleüchtiger Fürst, herzallerliebster herr vatter 0002Ich mues abermahl kommen vmb gnädigste vergebung zu0003bitten, das wider kurz mueß antworten, seint heünt 0004ausgewesen vnd schpaht heim kommen in der Neü- 0005statt. Will alles ersezen, woh mihr, wan gott niks anderst 0006schikt, könftigen montag werden dorthin gehen, damit ihr Mayestät dort 0007die beys mögen haben, weil es von hier aus gahr 0008zue weit ist. Weil mihr vohrgestern dero glükhsehligen 0009nahmensdag begangen, als wüntsche ich ewer Durchlaucht aus kintligen 0010herzen alles erdenklige wollergehn mit deren vnzahl- 0011bahren villen volgenden jahren, aller deren vnterdehnigsten kindern zum 0012trost. Der Josephl hett auch sein vnterdehnigste schuldichkeit 0013abgelegt, wegen seines groben cattars aber hatt er noch 0014nit schreiben können. Wirt auch deswegen jezt nit mit 0015auf die Neüstatt, bis er vergangen ist, es ist doch 0016alsgemach etwas beßer, hatt gottlob kein alteration 0017darbey, so hoff werd balt gahr auf hören. Wegen


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0018des Reichenbach haben ihr Mayestät schon befohlen vnd will ich 0019dreiben, das mitt nechster post mög überschikt werden. 0020Wegen der Erzherzogin, so ist sie wider wollauf 0021vnd die Kaiserin will durchaus, das sie kommen 0022solle, sagt, es lige ihr gesuntheit vnd leben dran, 0023so förchte, es werd schwehr zue verhindern sein, 0024dan ewer Durchlaucht kennen woll, wie es dort bestelt ist, wan 0025man sich in ein sach incapricirt. Due mich hermit 0026nochmahlen vnterdehnigst befehlen vnd werde sterben 0027ewer Durchlaucht 0028vnterdehnigste trewgehorsamste dochter 0029EMT 0030Wien den 3ten maij 1685