Ausfertigungeigenhändig

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0001Durchleüchtiger Cuhrfürst, herzallerliebster herr vatter 0002Ich bitt vnterdehnigst vmb vergebung meiner nachleßichkeit 0003halber, das bey vohriger post mein schuldichkeit nit 0004hab abgeleget. Ich hoff, der Fürst werd mich entschul- 0005diget haben, weil ihr Mayestät haben den dag eingenommen. 0006Heünt mues auch vnterdehnigst vmb vergebung betten, das 0007wehnich schreib, wirt ein kleins festel sein wegen ihr Mayestät 0008geburzdag, vnd Pater Marco geht auch morgen wekh, 0009nimbt heünt abschit. Gottlob, das ewer Durchlaucht sich wollauf 0010befinden, der wolle sie bey dero schweren geschäften lang 0011darbey erhalten. Sag ewer Durchlaucht vnterdehnigsten dankh vohr die gnädige 0012glükhwüntschung zue ihr Mayestät geburz dag, bin so viller gnaden 0013nit wert. Freüe mich, das die expeditionen nach 0014ewer Durchlaucht verlangen. Heünt, mein ich, werde auch wegen Veldenz 0015vnd sonsten, was der Starenberg noch verlangt, expedi- 0016tiones erfolgen, wie mihr der Scheller gestern gesacht. 0017Wegen meines bruedern reis, so kan es freilich jezt nit 0018sein, bis man sicht, wie die sachen gehen, das wirt sich


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0019aber balt zeigen müeßen, vnd wan sich nichts ereigent, 0020wirt er auch villeicht noch etwas ehender kommen können. 0021Bruder Ludwig wirt woll froh sein, das er derf ins felt, bruder 0022Carl hatt noch nichtst versaumt. Der Herzoch ist vergangen 0023montag wekh, jezt wirt alles zue sammen komen. 0024So gleich kombt die Keiserin, so das nit aus schreiben kann. 0025Befehl mich vnterdehnigst vnd sterb 0026ewer Durchlaucht 0027vnterdehnigst trewgehorsamste dochter 0028EMT 0029Wien den 14ten junij 1685 0030Bitt vnterdehnigst, mich bey ihr Durchlaucht fraw mutter zu 0031entschuldigen, die Kaiserin ist früer kommen als ich glaubt hab, 0032mit nehstem wert als herein bringen. Wegen des 0033Hamilton hab nuhr geschriben, dan ich nit gewist, das 0034ewer Durchlaucht schon einen geschikt haben.