Ausfertigungeigenhändig

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0001Durchleüchtiger Cuhrfürst, herzallerliebster herr vatter 0002Ich hab mit großen freüden so woll aus dero gnädigem schreiben 0003vom 16ten pasato als vom 18ten durch den cammerdiener 0004vernommen, das sich ewer Durchlaucht in guttem wohlstandt 0005befinden, gott erhalte sie verners also darbey. 0006Was ewer Durchlaucht mihr gnädigst wegen des Starenbergs, so 0007woll wegen seines regiments als seinem verlangen, 0008gnädigst befehlen wollen, solches werde nit vnterlaßen 0009ihr Mayestät vnterdehnigst vohrzuedragen, auch, wan ich izt wider 0010werde heruohr gehn, welches hoffentlich könftigen 0011sontag geschen wirt, mit dem Stratman draus reden. 0012Ich höre aber, ins könftig sey es schon ein- 0013gericht, werde mich befleis, allezeit ewer Durchlaucht gnädigsten 0014befehlchen nachzueleben, was ich werde können. Wegen 0015Brandenburg glaubs ich woll, auch das ihr Mayestät, wan 0016sie werden können, auch auf alle weis werden suechen selbigen 0017herrn zue gewinnen. Deralmechtige woll vns verners 0018beystehn wie bis dato in disem krieg, dan heünt wider


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0019die guette zeitung kommen, das Caschaw sich ergeben, 0020auch die türken den Tekeli gefangen vnd auf Adria- 0021nopel geschikt. Also seint die übrigen rebellen 0022alle herüber kommen vnd dardurch hoffentlich dis 0023rebellion ein ent haben wirt, dem almechtigen sey 0024ewich gedankt. Die türken haben auch Zolnokh verlaßen, 0025aber nit verderbt, das die vnserigen noch prouiant 0026vnd munition drin gefunden. Sie haben iezt ein anders 0027ort vohr bey Erla, welches sie aber meinen, dass auch kein 0028resistenz wirt duen, damit wirt Erla blokirt sein vnd 0029die dasigen leüt quartier haben. Mit dem Josephl 0030hatt noch die endrung nit geschen können, weil noch 0031nit alles fertig wahr, wirt aber, wans gottes will ist, 0032konftigen samstag geschen. Mit disem due ich mich 0033ewer Durchlaucht vnterdehnigst befehlen vnd werde sterben 0034ewer Durchlaucht 0035vnterdehnigste trewgehorsamste dochter 0036Eleonora