Ausfertigungeigenhändig

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0001Durchleuchtiger Cuhrfürst, mein herzallerliebster herr vatter 0002Weil ich glaub, das villeicht könftige post nit werde 0003können ewer Durchlaucht vnterdehnigst mit mein schreiben bedienen, vnd 0004mein bruder Carl, weil er seine walfahrten verichten 0005will, etwas lengsamer reisen wirt, also vntersteh 0006mich, ewer Durchlaucht mit disen vnterdehnigsten zeilen auf dero gnädiges 0007schreiben aufzuewarten, welches ich iezt gleich empfangen 0008vom 21ten dis. Gottlob, das sich ewer Durchlaucht bede in guttem 0009wohlstandt befinden, der geb weiters sein gnad. 0010Sage auch ewer Durchlaucht vnterdehnigsten dankh vohr die gnädige sorg, 0011die sie vohr meine niderkunft haben. Die gnad, 0012das ewer Durchlaucht in dero gebet meinen gedenken, kan es 0013nit anderst als gut abgehen lassen, befint mich auch 0014gahr woll auf. Der Josephl ist schon wider aus 0015gefahren vnd wirt heündt wider das erste mahl 0016mit vns eßen, dan die doctor nit es erlauben 0017wollen, das er soll zue mihr kommen, bis 5 wochen sein.


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0018Die Mhißel ist auch wider woll auf, wahr nuhr ein 0019cattar. Die antwort an Papsten haben ihr Mayestät schon 0020an die höff publiciren laßen. Was ewer Durchlaucht weiters 0021gnädigst vohrschlagen wegen der sicherheit am Rein, werde ich 0022vom Stratman vernemmen. Bruder Carl wirt morgen sein 0023reis vortsezen. Das man entlich wegen seiner dem 0024Botschaffter sondiren will, mueß es aber sein, ohne 0025gahr zue großen empressement zue zeigen, sonst 0026wurd er sich niks trawen darwider zue sagen. 0027Wegen der handt mit ewer Durchlaucht werden ihr Mayestät, 0028wan sie können, selber schreiben. Wan sie aber nit 0029könten, haben ihr Mayestät mihr befohlen zue schreiben, das sie 0030vermeinen, das ewer Durchlaucht ihn tractiren sollen, wie 0031es bey den cuhrfürsten stilo ist, welches ihr Mayestät 0032nit gnuechsamb wißen, meinen doch, das es die 0033weltligen cuhrfürsten nit duen, einen die hant 0034zue geben, auser dem keiserligen. Also wan 0035sich ewer Durchlaucht mit dem entschuldigeten, das sie 0036es gern duen wolten, wan es ein andrer welt- 0037liger cuhrfürst duen wurde, es auch keiner andren


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0038königligen gesanten, wehr es sey, geben wurden auser dem kaiserlichen, 0039welchem es alle geben, so wurd er es auch nit können 0040vohr übel nemmen. Bey dem actus der sponsalia könte 0041villeicht einer von meinen brüedren supliren, wie 0042in Bayren der Herzoch Max gedahn, oder entlich bey disem 0043acta allein ihme die hand geben werden, nachdeme 0044es ewer Durchlaucht finden wurden, das bey den andren 0045cuhrfürsten wurde wohl aufgenommen werden. Den 0046Starenberg belangent, vermeinen ihr Mayestät, das 0047er keinen caracter solt anemmen vnd 0048also als inuiato keinen posto zue pretendiren 0049hette, sondern sich nuhr ah priuat halten solle. 0050Was mein schwester vohr ein weg soll nemmen, wirt 0051man nach dem, was der portugeser brengen wirt, 0052einrichten. Die information vom denen musicis hab 0053dem Draghi geben, er hatt aber schon zimlich 0054vill componiret, welches sich aber woll wird dannach 0055also richten laßen, wie ewer Durchlaucht es verlangen. Ich 0056werd könftige post hoffentlich ewer Durchlaucht schon ein guetten 0057deil vom ersten act schiken, wan ewer Durchlaucht gnädigst 0058befehlen, wirt der Minati woll die intermedien


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0059machen. Aber wie er die opera einricht, glaub 0060ich, so das gahr lang wirt werden vnd komen 0061so hin vnt her mit dem bufon ridicule 0062sachen hinein, so förcht ich, wan noch intermedien 0063darzue komen, wirt gahr zue lang werden. 0064Erwart aber weiters gnädigen befehl. Vohr die 0065saw lista sag vnterdehnigsten dankh. Ist mihr leid, 0066das wegen des fueß ewer Durchlaucht wehniger gefangen 0067haben. Due mich vnterdehnigst hirmit in ewer Durchlaucht 0068gnade befehlen vnd werde sterben 0069ewer Durchlaucht 0070vnterdehnigste trewgehorsamste dochter 0071EMT 0072Wien den 2ten merz 1687