Ausfertigungeigenhändig

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0001Durchleüchtiger Cuhrfürst, mein herzallerliebster herr vatter 0002Durch dißen curir werden ewer Durchlaucht ausfürlich ver- 0003nemmen, was ihr Mayestät meinung so woll in der 0004geferligen sach bey meinem brudren, als auch wegen 0005Heidelberg vnd deren landen conseruirung ist. Ihr Mayestät 0006völker ligen so nahet sie können, ist aber das 0007übleste, das die franzosen so alles verderbt, das 0008sie kaum leben können. Das meiste ist, warauf 0009man sich befleist, das die campagne möge 0010früe anfangen, wie dan auch schon die meisten 0011regimenter marschiren, ein deil seint aber weit, 0012iedoch duet man, was man kan. Wegen des Staren- 0013bergs, weil er noch nit so balt kunte gehn, vnd


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0014werden ewer Durchlaucht auch ihr Mayestät meinung vernemmen, das 0015man wen andren schiken soll. Heünt befindt sich gottlob 0016die Erzherzogin zimlich woll, doch auf den abendt bleibt 0017sie in zimer vnd legt sich beyzeiten nider, bis 0018sie die kreften beßer erholt. Damit ich den curir 0019nit aufhalt, ist auch heünt noch vill in Schpanien 0020zue schiken, also due mich ewer Durchlaucht vnterdehnigst befehlen vnd 0021vnd werde sterben 0022ewer Durchlaucht 0023vnterdehnigste trewgehorsamste dochter 0024EMT 0025Wien den 5 merz 1689